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Klimaausblicke für Landkreise

Der Klimawandel ist in vollem Gange. In den letzten Jahren hat die globale Erwärmung die 1°C-Marke überschritten. Auch in Deutschland sind die Auswirkungen mehr und mehr spürbar. Was aber bedeutet der Klimawandel auf regionaler Ebene? Welche Veränderungen werden derzeit beobachtet und was sagen die Zukunftsszenarien bis zum Ende des 21. Jahrhunderts?

GERICS hat jetzt für alle 401 deutschen Landkreise, Kreise, Regionalkreise und kreisfreien Städte einen Klimaausblick veröffentlicht. Jeder Bericht fasst die Ergebnisse für Klimakenngrößen wie z.B. Temperatur, Hitzetage, Trockentage oder Starkregentage auf wenigen Seiten zusammen. Die Ergebnisse zeigen die projizierten Entwicklungen der Klimakenngrößen im Verlauf des 21. Jahrhunderts für ein Szenario mit viel Klimaschutz, ein Szenario mit mäßigem Klimaschutz und ein Szenario ohne wirksamen Klimaschutz. Die Berichte sind einheitlich aufgebaut und erlauben den regionalen Vergleich untereinander und mit den Ergebnissen für für ganze Bundesländer.

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Hinweis

Für jeden der 401 Landkreise liegt ein individueller Klimaausblick vor. Bei Landkreisen mit einer Fläche von weniger als 400 Quadratkilometern wird dieser Landkreis mit allen angrenzenden Landkreisen zu einer Region zusammengefasst. Dies ist nötig, da kleine Landkreise von der Modellgitterauflösung nicht ausreichend aufgelöst werden können. Im Einzelfall können die zusammengelegten Landkreise aufgrund des geographisch sehr unterschiedlichen Zuschnitts deutlich größer ausfallen als einzelne Landkreise. Um klimatische Unterschiede innerhalb einer solchen Region zu erfassen, kann es gegebenenfalls sinnvoll sein, zusätzlich einen Bericht für einen benachbarten Landkreis heranzuziehen.

siehe auch Klimaausblicke für Bundesländer

Welche Klimaänderungen zeigen die Landkreisausblicke?

Auch innerhalb einzelner Bundesländer und Regionen wirkt sich der Klimawandel je nach den individuellen geographischen Gegebenheiten unterschiedlich aus. Daher werden in den landkreisbasierten Klimaausblicken - im Vergleich mit über ganz Deutschland oder über die Bundesländer gemittelten Ergebnissen - regionale Besonderheiten deutlich. In den Gebirgsregionen der Alpen oder des Schwarzwalds zum Beispiel ist eine besonders starke Erwärmung möglich, während diese an den deutschen Küsten im Vergleich dazu geringer ausfällt. In der oberrheinischen Tiefebene, beispielsweise im Landkreis Karlsruhe (Baden-Württemberg), besteht den Projektionen zufolge ein besonderes Risiko zu mehr heißen Tagen und tropischen Nächten (Nächten mit über 20 °C), und zu längeren Hitzeperioden, wenn keine wirksamen Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. Das Risiko besteht zwar auch in Dithmarschen (Schleswig-Holstein) oder dem Erzgebirgskreis (Sachsen), aber in weniger starkem Ausmaß. Überall in Deutschland könnte zudem die Anzahl an Starkregentagen zunehmen.

Wie wurden die Landkreisausblicke erstellt?

Bei den Klimaausblicken handelt es sich um eine konzeptionelle Weiterentwicklung des Berichts "Klimaausblick Brandenburg“, der in Kooperation mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg erarbeitet wurde. Darauf aufbauend wurden zunächst Klimaausblicke für alle Bundesländer entwickelt.

Danach fand eine Weiterenwicklung für die Landkreis-Ebene statt. Die Auswertungen der Klimaausblicke basieren auf Beobachtungsdaten aus dem HYRAS-Datensatz des DWD und auf Zukunftsprojektionen regionaler Klimamodelle. Die insgesamt 85 Simulationen mit einer Auflösung von 12,5 km wurden im Rahmen der EURO-CORDEX-Initiative von zahlreichen europäischen Forschungsinstitutionen durchgeführt, indem die Ergebnisse globaler Klimamodelle mit verschiedenen regionalen Klimamodellen verfeinert wurden. Sie erlauben dazu eine bestmögliche Abschätzung der gesamten Bandbreite an verfügbaren Zukunftsszenarien auf dem neusten wissenschaftlichen Stand.

Die Datenanalyseverfahren aller Klimaausblicke beruhen auf der neuen GERICS-Software CLIMDEX und beinhalten eine Klassifizierung der Robustheit der Modellergebnisse. Da die Analysen standardisiert und voll automatisiert sind, bieten diese auch für zukünftige Entwicklungen eine gute Grundlage für vergleichbare und qualitätsgeprüfte Auswertungen.

Der Klimaausblick für Landkreise soll Entscheidungsträgern vor Ort ein möglichst umfassendes Bild des derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstands bieten, inklusive der möglichen Unsicherheiten. Die Anpassung an den Klimawandel vor Ort kann so auf eine bessere Grundlage gestellt werden.